Sabine Kraxberger
perspektiven für gelingende teilhabe
Die ICF ist ein Klassifikationssystem der WHO, das konzipiert wurde, um Auswirkungen von Gesundheitsproblemen unter einer umfassenden ganzheitlichen Sichtweise beschreiben zu können.
ICF steht für International Classification of Functioning, Disability and Health / WHO, 2001.
Ganzheitliche PerspektiveÜber die diagnostischen Informationen hinaus rückt die ICF die Möglichkeiten und Grenzen von Aktivitäten im Alltag, die gesundheitsrelevanten Lebensbedingungen und die persönlichen Bedürfnisse und Ziele der Betroffenen selbst in den Blickpunkt. Informationen, die unter diesem umfassenden Fokus gesammelt werden, ermöglichen es, die professionelle Hilfe alltagsbezogen zu planen und die nächsten Schritte in Richtung der anvisierten Ziele konkret zu formulieren. |
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TeilhabeorientierungZiel einer ICF-basierten Arbeitsweise ist die erweiterte Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen, d.h. die Betroffenen sollen dort, wo sie leben und tätig sind, ihre Handlungsmöglichkeiten erweitern. Dazu gehört ganz wesentlich, ihr Lebensumfeld so zu gestalten, dass sie sich besser einbringen können. |
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Interdisziplinäre ZusammenarbeitDa es unter einem solchen Fokus notwendig ist, Informationen aus verschiedenen Quellen zu bündeln, ist der Einsatz der ICF mit einer verstärkten interdisziplinären Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den im Gesundheits- und Sozialbereich tätigen Berufsgruppen verbunden. Dabei spielen interdisziplinäre Gespräche, in denen übergeordnete Ziele erarbeitet werden und Therapievorschläge und fachliche Empfehlungen abgestimmt werden, eine besondere Rolle. Jeder Beitrag kann hier richtungsweisend sein, um die vereinbarten Ziele zu erreichen. |
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Aktive selbstbestimmte Rolle der Menschen mit BeeinträchtigungIm Rahmen der ICF-basierten Planung von Betreuungs- und Beratungsleistungen nehmen die Menschen mit Beeinträchtigung eine aktive, selbstbestimmte Rolle ein, sie sind in den Planungsprozess eingebunden. An vorderster Stelle stehen Teilhabeziele, die gemeinsam mit den KlientInnen erarbeitet werden. Diese sind Leitmarke dafür, unter Berücksichtigung ihrer individuellen Fähigkeiten und Lebensumstände individuelle Unterstützungs- und Beratungskonzepte zu erarbeiten. |
Passgenaue personzentrierte Planung von MaßnahmenAuf Basis der ICF können Informationen aus fachlichen Befunden und Gesprächsprotokollen strukturiert und übersichtlich gesammelt werden. Dadurch ist eine Grundlage für eine treffgenaue
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Weitergabe von relevanten InformationenEs steht eine Basis für die Informationsweitergabe zur Verfügung, z.B. wenn TeamkollegInnen vertreten werden oder neu einsteigen. Ebenso können an Schnittstellen und Übergangssituationen, beispielsweise beim Wechsel von der Schule ins Berufsleben, Informationen, die für eine gute Fortführung der Betreuung wesentlich sind und auf dem Einverständnis der Betroffenen basieren, weitergegeben werden. |
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Unmittelbare Anbindung der fachlichen Hilfe an den Lebensalltag der BetroffenenBeratungsinhalte und in Therapiesituationen trainierte Aktivitäten können gut in den Alltag transferiert werden, da auf die Rahmenbedingungen und Gegebenheiten in der Lebenswelt der |
Gemeinsame Begriffe für die interdisziplinäre KommunikationGemeinsame Bezugsbegriffe erleichtern die Kommunikation zwischen den im Sozial- und Gesundheitsbereich tätigen Berufsgruppen. In interdisziplinären Zielvereinbarungsgesprächen werden zentrale Fragen in Bezug auf die Ausweitung der Teilhabemöglichkeiten thematisiert und nach Lösungen gesucht. Auf diese Weise wird ein gemeinsames Grundverständnis der Lebenssituation der Betroffenen entwickelt. „Besonderheiten“ im Verhalten der Menschen mit Beeinträchtigung werden so für Angehörige und Fachpersonen besser erklärbar. Damit können sich Haltungen verändern und Möglichkeiten eröffnen, im Alltag anders mit diesen Verhaltensbesonderheiten umzugehen. |